Alles zum Thema Abhängigkeit

Was wird in zehn Jahren sein?

Eins ist klar. In zehn Jahren werden wir über die Zukunftsvisionen von heute schmunzeln. Der Mensch kann zwar in die Zukunft sehen. Aber nur so weit, wie sie sich bereits abzeichnet. Oder falsch (Siehe: «Technologie: eine heitere Geschichte des Irrtums»). Die Chance, vorauszusehen, wo wir und unsere Technologie in zehn Jahren stehen, ist etwa so gross, wie wenn man das Internet schon hundert Jahre vorher hätte kommen sehen. Was sagen Sie, Jules Verne hat genau das getan, Mitte des 19. Jahrhunderts? Nun, dann steht einem kompetenten Blick in die Zukunft nichts im Wege. (mehr …)


Erfordert die digitale Welt eine neue Ethik?

Die Ethik ist das Korrektiv, das den Menschen davon abhält, alles zu tun, was er tun könnte. Ein Korrektiv, das dem menschlichen Handeln moralische Leitplanken setzt. Die Ethik kommt immer dann um die Ecke, wenn der Mensch gedankenverloren drauflosstürzt, und wirft ein: Sollen wir das wirklich tun? Ist das, was daraus folgt, wirklich wünschenswert? (mehr …)


Schafft der Mensch sich selber ab?

Die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page sagten einmal, sie könnten sich gut vorstellen, dass dereinst die Suchmaschine direkt mit dem menschlichen Gehirn verbunden wird. Denken bedeutet dann (auch) googeln. Kühne Science-Fiction und Schreckensutopie? Vermutlich weniger, als wir denken. (mehr …)


Wie wehre ich mich gegen die digitale Demenz?

Der erleuchtete Mensch der Neuzeit hat einen bläulichen Schimmer auf dem Gesicht. Er starrt auf einen Computerbildschirm und hat gerade vergessen, was er eigentlich wollte.

Wir haben uns zum Glauben hinreissen lassen, dass Maschinen alles für uns erledigen können. Leider scheitert dieses Modell grandios. Die Maschinen funktionieren nur, wenn wir ihnen sagen, was sie tun sollen. Weil die moderne Technik aber auf seltsame Weise unsere Konzentration lähmt, sind wir dazu immer öfter ausserstande. (mehr …)


Verbindet uns die Technologie oder trennt sie uns?

Diese Geschichte muss von der Freundschaft im digitalen Zeitalter handeln. Die Freundschaft ist der Prüfstein für den digitalen Fortschritt. Macht er Freundschaften besser, ist er gut. Macht er Freundschaften schlechter, ist er schlecht. Technologie mag noch so viel Gutes hervorbringen, wenn sie die Menschen voneinander entfernt, schadet sie uns.

Das Internet ist ein Kommunikationsmedium. Freundschaften bauen auf Kommunikation auf. Dass die digitale Entwicklung unseren Freundschaften gut tut, scheint als Annahme also so verkehrt nicht. Und doch haben wir uns alle schon gefragt, was mit unseren Freundschaften im digitalen Zeitalter geschieht. Die Lustigen unter den Kulturpessimisten sagen dann: Die Leute von heute haben keine Freunde mehr, nur noch friends, diese dafür inflationär. Wenn die Kulturpessimisten statt lustig ein bisschen klug wären, würden sie sagen, die Leute von heute haben keine Freunde mehr, sie followen einander nur noch. Das wäre die stärkere Gegenüberstellung. Freilich genauso danebengegriffen. (mehr …)


Wie finde ich im Internet, was ich suche?

Lassen Sie mich raten: Sie denken jetzt an Google. Dass ich recht habe, ist genau das Problem. Google ist zum Synonym für die Suche im Netz geworden. Weltweit laufen vier von fünf Suchanfragen über den Marktführer. Egal, was wir suchen, wir vertrauen Google. Dafür gibt es gute Gründe. Google ist ein hervorragender Generalist. Es gibt kaum etwas, worauf die grösste Suchmaschine der Welt keine Antwort weiss. Wenn man nur eine Suchmaschine benutzen dürfte, es müsste Google sein. Weil wir aber die Wahl haben, sollten wir sie ausnutzen. (mehr …)


Wie kommuniziere ich effizient?

Da stehe ich, mit den Füssen im Treibsand, den Kopf in einem Orkan, in der einen Hand das Schwert, mit dem ich der Hydra Kopf um Kopf abschlage, mit der anderen spiele ich Simultanschach gegen 25 Grossmeister. Alles unter Kontrolle, alles ganz normal. So und nicht weniger dramatisch fühlt es sich bisweilen an, wenn man mit modernster Technik mit der Welt kommuniziert.

Kommunikation war nie einfach. Weil sie immer schon den tückischen Weg von Mensch zu Mensch gehen musste, und erst noch zurück. Die Wahl der richtigen Mittel dagegen, die war mal einfacher. 490 vor Christi Geburt beispielsweise. Die Perser griffen die Griechen an, diese brauchten unbedingt Verstärkung. Kein langes Überlegen nötig: Der Bote Pheidippides lief von Athen nach Sparta, um Hilfe zu holen. 246 Kilometer, zu Fuss. Effizient, weil ohne Alternative. (mehr …)


Wie verändert die Digitalisierung unser Denken?

Als wäre der digitalen Generation im Rausch der virtuellen Existenz das memento mori abhanden gekommen, wird uns zuletzt immer öfter und immer eindringlicher zugerufen: Die Digitalisierung verändert unser Denken irreversibel, das Internet macht uns dauerhaft plemplem!

Manchen hat es schon früh erwischt. Ich erinnere mich an den Informatikunterricht am Gymnasium. Es war 1996, wir haben eine neuartige Suchmaschine namens Altavista kennengelernt und gestaunt wie die Weltmeister, als wir mit ein paar Texteingaben den Universitätsserver von Uppsala in Schweden anpingen konnten. Unser Informatiklehrer war schon damals auf binäres Denken umgepolt. Es gab nur die Noten 1 und 6, denn im Internet, so erklärte er uns, gibt es nur «Strom» und «Kein Strom». Entweder es geht oder es geht nicht. In seinen Augen waren wir binäre Schüler, Einsen und Nullen. (mehr …)


Wo kann ich mich von dem ganzen Technikwahnsinn erholen?

Vielleicht gibt es die Diagnose bereits, sonst muss man sie bald definieren: den digitalen Wahnsinn. Mit gutem Grund haben wir die Technik in unser Leben gelassen. Doch nun ergreift sie mehr Besitz von uns, als uns lieb sein kann. Wir haben Maschinen zu unseren Dienern gemacht und übersehen, dass wir uns selbst unterworfen haben. Wir können nicht mehr ohne, denken viel zu oft an Handy, iPod und Internet. Weil wir nicht mehr loslassen, werden wir zu Getriebenen, rasend vor digitalem Wahnsinn.

Es ist dringend nötig, dass wir von Zeit zu Zeit entfliehen. Uns zur Flucht ins Analoge zwingen. Die Flucht führt nur über Wille und Disziplin, ist eine Art Zen-Übung. Die Herausforderung besteht darin, sich komplett auszuloggen aus dem digitalen Alltag. Ohne ständig daran zu denken, was wir wohl gerade verpassen. Das halbe Abschalten funktioniert genau deshalb nicht. Man bekommt dann gerade genug mit, um zu sehen, was man alles verpasst. Und dahin ist es mit der Erholung. Wagen Sie die komplette Auszeit! So viel sei hier als Mutmacher verraten: Sie werden nichts Weltbewegendes verpassen. (mehr …)


Habe ich mich der Technik schon unterworfen?

Teil 1  —  Beantworten Sie diese 15 Fragen für sich: 


—  Wie viele Ihrer Freunde können Sie noch anrufen, wenn Sie Ihr Handy verloren haben?
— Wie viele Geburtstage würden Sie ohne elektronische Erinnerung verpassen?
— Können Sie eigentlich noch kopfrechnen? Wie oft tun Sie es? (mehr …)


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