Alles zum Thema Beziehungen

Wie verhindere ich, dass das Netz meiner Karriere schadet?

Die kurze Antwort lautet: Seien Sie nicht dumm.

Die ausführlichere geht so: In den meisten Fällen, in denen das Internet einer Karriere Schaden zufügt, trägt der Betroffene selber die Schuld. Das Internet an sich tut gar nichts. Sonst müsste man fairerweise sagen, dass das Telefon und vor allem das Mundwerk schon einige Karrieren mehr auf dem Gewissen haben. Das Internet ist nur der Stolperstein, der den Unvorsichtigen ins Straucheln bringt. (mehr …)


Welche Umgangsformen sind im Internet angebracht?

Es gibt das Internet nicht. Jedenfalls nicht als Gegenstück zu so etwas wie dem realen Leben. Das Internet ist heute ein integraler Bestandteil unseres Alltags, so dass es überhaupt keinen Sinn ergibt, es in irgendeiner Form davon abzukoppeln, als wäre es eine Parallelwelt mit anderen Regeln. Ob ich online bin oder offline, ich bin ich und verhalte mich in groben Zügen gleich. Genauso, wie ich nicht plötzlich ein komplett anderer Mensch werde, wenn ich meine Wohnung verlasse. Wenn ich mich online anders verhalte als offline, dann nur, weil ich mich an mein Umfeld anpasse. Genauso wie ich mich für einen Opernbesuch anders kleide als für einen Fernsehabend zu Hause, genauso wie ich mit guten Freunden anders spreche als mit den Zeugen Jehovas. (mehr …)


Was muss ich über Facebook wissen?

Neben Google ist Facebook heute wohl der wichtigste Dienst im ganzen Internet. Google ist unser Synonym für das Suchen geworden und bietet eine ganze Palette von Arbeitsinstrumenten an. Facebook ist das Abbild unserer Identität im Netz und der Ort, wo wir mit Freunden und Bekannten online verbunden sind. Wenn wir sagen, dass wir im Netz leben und arbeiten, dann sind Facebook und Google die beiden Ankerpunkte. (mehr …)


Was hat dieses Web 2.0 tatsächlich gebracht?

Seit das Web vor fünf Jahren das Versionskürzel 2.0 angehängt bekommen hat, ist alles anders. Im Internet der zweiten Generation ist der Nutzer nicht mehr nur passiver Konsument, sondern kann aktiv Inhalte beisteuern. Er schreibt Blogs, lädt Videos bei YouTube hoch, bearbeitet Artikel bei Wikipedia, teilt Bilder bei Facebook. Das Internet ist einfach genug geworden, dass jeder zum Sender von Information werden kann.

Für Kritiker ist das Web 2.0 ein leichtes Ziel. Es ist so weit verzweigt und so vielfältig, dass sich für jede apokalyptische These ein Beleg findet. Für Euphoriker ist das Web 2.0 leicht zu verteidigen. Es ist so weit verzweigt und so vielfältig, dass sich für jede apokalyptische These ein Gegenbeleg findet. Leicht anzugreifen, leicht zu verteidigen – das sollte Hinweis genug sein, dass das Web 2.0 per se eigentlich gar nichts ist. Keine Entität, die normativ gut oder schlecht sein kann. Stattdessen ist es ein Boden, auf dem allerlei Leben gedeihen kann. Es wäre vernünftig, diesen Boden zumindest als wertneutral anzusehen. Mit etwas Optimismus und Vertrauen könnte man auch sagen: Gut, gibt es diesen Boden, schauen wir mal, was daraus wächst, und fällen unser Urteil dann über das Gewachsene, nicht den Boden. (mehr …)


Wie schnell muss ich auf eine Nachricht reagieren?

Wer die Nazis besiegen kann, der sollte auch mit einem SMS fertig werden. Darum holen wir uns für diese Frage Rat bei Dwight D. Eisenhower, Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte in Europa während des Zweiten Weltkriegs und späterer Präsident der Vereinigten Staaten. Von ihm stammt das Eisenhower-Prinzip, eine bewährte Methode des Zeitmanagements. Sie wird uns weiterhelfen, wenn es zu entscheiden gilt, innert welcher Frist ein SMS, ein E-Mail, eine Chat-Nachricht beantwortet werden muss. (mehr …)


Verbindet uns die Technologie oder trennt sie uns?

Diese Geschichte muss von der Freundschaft im digitalen Zeitalter handeln. Die Freundschaft ist der Prüfstein für den digitalen Fortschritt. Macht er Freundschaften besser, ist er gut. Macht er Freundschaften schlechter, ist er schlecht. Technologie mag noch so viel Gutes hervorbringen, wenn sie die Menschen voneinander entfernt, schadet sie uns.

Das Internet ist ein Kommunikationsmedium. Freundschaften bauen auf Kommunikation auf. Dass die digitale Entwicklung unseren Freundschaften gut tut, scheint als Annahme also so verkehrt nicht. Und doch haben wir uns alle schon gefragt, was mit unseren Freundschaften im digitalen Zeitalter geschieht. Die Lustigen unter den Kulturpessimisten sagen dann: Die Leute von heute haben keine Freunde mehr, nur noch friends, diese dafür inflationär. Wenn die Kulturpessimisten statt lustig ein bisschen klug wären, würden sie sagen, die Leute von heute haben keine Freunde mehr, sie followen einander nur noch. Das wäre die stärkere Gegenüberstellung. Freilich genauso danebengegriffen. (mehr …)


Wie halte ich eine fatal fehlgeleitete Nachricht auf?

Würde Shakespeare noch leben, er fände den Stoff für seine Stücke in Situationen wie diesen. Die grossen Tragödien der digitalen Zeit beginnen mit einer Nachricht, die, anders als bei Romeo und Julia, den Empfänger rechtzeitig erreicht, allerdings den falschen.

Es braucht einen kleinen Moment der Unachtsamkeit nur, und das Unheil nimmt seinen Lauf, sprintenderweise. Da beichtet man seinem besten Freund, dass man fremdgegangen ist. Und schickt das SMS an die betrogene Ehefrau. Man lästert im Skype-Chat mit einem Kollegen über einen gemeinsamen Bekannten. Und tippt das vernichtendste Urteil ins falsche Chat-Fenster. Wo man mit besagtem Bekannten gerade einen Termin vereinbart. Oder man antwortet dem Arbeitskollegen, der die Einladung zum Firmenessen verschickt hat, dass man sich schon darauf freue, sich auf Firmenkosten die Kante zu geben und den hässlichen Hund des Chefs zu vergiften. Und erwischt die Funktion reply to all. (mehr …)


Soll ich die grosse Liebe im Netz suchen?

Mama, erzähl doch mal, wie du und Papa euch kennen gelernt habt. Die Frage ist so alt wie die kindliche Neugier. Jetzt, da sich die Internetgeneration fortpflanzt, werden die Antworten langweiliger. Immer mehr Eltern werden ihren Kindern antworten: im Internet. Die Kinder werden es zur Kenntnis nehmen und nicht weiter nachfragen. Weil: Ist ja langweilig. Ganz normal. In der Schweiz hat jeder und jede Siebte schon einmal eine Partnerin über das Internet gefunden, in Deutschland gar jeder Fünfte. (mehr …)


Wie kommuniziere ich effizient?

Da stehe ich, mit den Füssen im Treibsand, den Kopf in einem Orkan, in der einen Hand das Schwert, mit dem ich der Hydra Kopf um Kopf abschlage, mit der anderen spiele ich Simultanschach gegen 25 Grossmeister. Alles unter Kontrolle, alles ganz normal. So und nicht weniger dramatisch fühlt es sich bisweilen an, wenn man mit modernster Technik mit der Welt kommuniziert.

Kommunikation war nie einfach. Weil sie immer schon den tückischen Weg von Mensch zu Mensch gehen musste, und erst noch zurück. Die Wahl der richtigen Mittel dagegen, die war mal einfacher. 490 vor Christi Geburt beispielsweise. Die Perser griffen die Griechen an, diese brauchten unbedingt Verstärkung. Kein langes Überlegen nötig: Der Bote Pheidippides lief von Athen nach Sparta, um Hilfe zu holen. 246 Kilometer, zu Fuss. Effizient, weil ohne Alternative. (mehr …)


Was macht die Technologie mit unserer Identität?

Zwei Hunde sitzen vor einem Computer, der eine sagt zum anderen: On the internet, nobody knows you’re a dog. Der Comic, erstmals erschienen in The New Yorker im Juli 1993, ist eine Ikone. Er spiegelt Faszination und Unbehagen gegenüber dem Medium Internet – vor allem aber deutet er auf humorvoll-subtile Weise an, welch tiefgreifende Veränderung das Netz für unsere Identität bedeutet. Wenn niemand weiss, wer ich bin, kann ich alles sein. Die Identität im Netz ist eine leere Projektionsfläche, die ich neu bespielen kann. Das Internet bietet die Möglichkeit, jene Identität aus dem realen Leben, die sich über die Jahre verfestigt hat und der wir kaum mehr entfliehen können, im virtuellen Raum neu zu konstruieren, sie punktuell oder radikal zu verändern. Es ist eine Chance, die eigene Identität weiterzuentwickeln. Mit der Gefahr der Persönlichkeitsspaltung. (mehr …)


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