Alles zum Thema Identität

Was wird in zehn Jahren sein?

Eins ist klar. In zehn Jahren werden wir über die Zukunftsvisionen von heute schmunzeln. Der Mensch kann zwar in die Zukunft sehen. Aber nur so weit, wie sie sich bereits abzeichnet. Oder falsch (Siehe: «Technologie: eine heitere Geschichte des Irrtums»). Die Chance, vorauszusehen, wo wir und unsere Technologie in zehn Jahren stehen, ist etwa so gross, wie wenn man das Internet schon hundert Jahre vorher hätte kommen sehen. Was sagen Sie, Jules Verne hat genau das getan, Mitte des 19. Jahrhunderts? Nun, dann steht einem kompetenten Blick in die Zukunft nichts im Wege. (mehr …)


Was ist an diesem iPhone so toll?

Um zu verstehen, worin die Faszination des iPhone liegt, müssen wir es nicht anschauen, sondern darüber hinausblicken.

Das iPhone wollte nie einfach ein Gerät sein, schon gar nicht das, was es im Namen vorgibt zu sein: ein Telefon. Das iPhone ist ein Accessoire, das Lifestyle-Statement des digitalen Nomaden, der da zu Hause ist, wo er mit der Welt verbunden ist. Nur ein Mobiltelefon hatte davor eine so klare Botschaft ausgesandt: der Blackberry als Erkennungszeichen der Wichtigen und Vielbeschäftigten. Das iPhone präsentierte sich von Beginn weg als nonchalanter Gegenentwurf all jener, die Wichtigeres im Leben zu tun haben, als immer nur zu arbeiten. (mehr …)


Was für ein homo digitalis bin ich?

Offline only. (mehr …)


Schafft der Mensch sich selber ab?

Die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page sagten einmal, sie könnten sich gut vorstellen, dass dereinst die Suchmaschine direkt mit dem menschlichen Gehirn verbunden wird. Denken bedeutet dann (auch) googeln. Kühne Science-Fiction und Schreckensutopie? Vermutlich weniger, als wir denken. (mehr …)


Lebe ich im Netz ewig?

Der Tod ist eine binäre Operation. Die Lebendigkeit eines Menschen wechselt von 1 auf 0. Die ganze digitale Welt ist auf binären Operationen aufgebaut. Und doch hat diese eine, buchstäblich lebensverändernde, das Internet lange nicht interessiert. Der Tod seiner Nutzer war im Internet nicht vorgesehen. Das Internet ist dadurch aber nicht zum Paradies der Unsterblichen geworden, sondern vielmehr zu einem Kerker der Untoten. (mehr …)


Was muss ich über Facebook wissen?

Neben Google ist Facebook heute wohl der wichtigste Dienst im ganzen Internet. Google ist unser Synonym für das Suchen geworden und bietet eine ganze Palette von Arbeitsinstrumenten an. Facebook ist das Abbild unserer Identität im Netz und der Ort, wo wir mit Freunden und Bekannten online verbunden sind. Wenn wir sagen, dass wir im Netz leben und arbeiten, dann sind Facebook und Google die beiden Ankerpunkte. (mehr …)


Steuern wir auf die totale Überwachung zu?

Das Problem mit der Überwachung ist, dass wir immerzu an Orwell denken. Wir halten nach Kameras Ausschau, schauen dem Staat auf die Finger und übersehen dabei, dass die Überwachung ganz woanders rasant voranschreitet. Und zwar nicht wider unseren Willen, sondern weil wir es so wollen. Wir sind dabei, staatliche Überwachung überflüssig zu machen, indem wir selber viel mehr von uns preisgeben, als ein Staat jemals herausfinden könnte oder wollte. (mehr …)


Warum müssen wir immer alles fotografieren?

Was haben wir gelacht, damals, über diese übereifrigen Touristen aus Fernost, die immer alles fotografieren mussten. Einer von uns, der tiefsinnigste, hat dann jeweils angemahnt, das wäre doch pervers, wenn man die Welt nicht mehr mit den eigenen Augen, sondern nur noch durch eine Linse sehen würde.

Heute sind wir alle Touristen aus Fernost. Wir fotografieren nicht nur unseren Urlaub, wir fotografieren unser ganzes Leben. Hier ein Klick, da ein Cheese – lachen tut darüber schon lange niemand mehr.

Begünstigt wurde diese neuartige Bilderflut durch zwei technologische Errungenschaften: die Digitalfotografie und die Handykamera. Analoge Filmrollen hatten uns gelehrt, nur dann auf den Auslöser zu drücken, wenn es sich lohnt. Digitale Fotos schiessen wir beliebig, aussortiert wird später, sprich: nie. Seit zudem praktisch jedes Handy mit einer Kamera ausgestattet ist, haben wir stets eine Kamera dabei, selbst wenn wir keine eingepackt haben. Und Gelegenheit macht Fotos. (mehr …)


Verbindet uns die Technologie oder trennt sie uns?

Diese Geschichte muss von der Freundschaft im digitalen Zeitalter handeln. Die Freundschaft ist der Prüfstein für den digitalen Fortschritt. Macht er Freundschaften besser, ist er gut. Macht er Freundschaften schlechter, ist er schlecht. Technologie mag noch so viel Gutes hervorbringen, wenn sie die Menschen voneinander entfernt, schadet sie uns.

Das Internet ist ein Kommunikationsmedium. Freundschaften bauen auf Kommunikation auf. Dass die digitale Entwicklung unseren Freundschaften gut tut, scheint als Annahme also so verkehrt nicht. Und doch haben wir uns alle schon gefragt, was mit unseren Freundschaften im digitalen Zeitalter geschieht. Die Lustigen unter den Kulturpessimisten sagen dann: Die Leute von heute haben keine Freunde mehr, nur noch friends, diese dafür inflationär. Wenn die Kulturpessimisten statt lustig ein bisschen klug wären, würden sie sagen, die Leute von heute haben keine Freunde mehr, sie followen einander nur noch. Das wäre die stärkere Gegenüberstellung. Freilich genauso danebengegriffen. (mehr …)


Wie verändert die Digitalisierung unser Denken?

Als wäre der digitalen Generation im Rausch der virtuellen Existenz das memento mori abhanden gekommen, wird uns zuletzt immer öfter und immer eindringlicher zugerufen: Die Digitalisierung verändert unser Denken irreversibel, das Internet macht uns dauerhaft plemplem!

Manchen hat es schon früh erwischt. Ich erinnere mich an den Informatikunterricht am Gymnasium. Es war 1996, wir haben eine neuartige Suchmaschine namens Altavista kennengelernt und gestaunt wie die Weltmeister, als wir mit ein paar Texteingaben den Universitätsserver von Uppsala in Schweden anpingen konnten. Unser Informatiklehrer war schon damals auf binäres Denken umgepolt. Es gab nur die Noten 1 und 6, denn im Internet, so erklärte er uns, gibt es nur «Strom» und «Kein Strom». Entweder es geht oder es geht nicht. In seinen Augen waren wir binäre Schüler, Einsen und Nullen. (mehr …)


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