Alles zum Thema Kommunikation

Welche Umgangsformen sind im Internet angebracht?

Es gibt das Internet nicht. Jedenfalls nicht als Gegenstück zu so etwas wie dem realen Leben. Das Internet ist heute ein integraler Bestandteil unseres Alltags, so dass es überhaupt keinen Sinn ergibt, es in irgendeiner Form davon abzukoppeln, als wäre es eine Parallelwelt mit anderen Regeln. Ob ich online bin oder offline, ich bin ich und verhalte mich in groben Zügen gleich. Genauso, wie ich nicht plötzlich ein komplett anderer Mensch werde, wenn ich meine Wohnung verlasse. Wenn ich mich online anders verhalte als offline, dann nur, weil ich mich an mein Umfeld anpasse. Genauso wie ich mich für einen Opernbesuch anders kleide als für einen Fernsehabend zu Hause, genauso wie ich mit guten Freunden anders spreche als mit den Zeugen Jehovas. (mehr …)


Was ist an diesem iPhone so toll?

Um zu verstehen, worin die Faszination des iPhone liegt, müssen wir es nicht anschauen, sondern darüber hinausblicken.

Das iPhone wollte nie einfach ein Gerät sein, schon gar nicht das, was es im Namen vorgibt zu sein: ein Telefon. Das iPhone ist ein Accessoire, das Lifestyle-Statement des digitalen Nomaden, der da zu Hause ist, wo er mit der Welt verbunden ist. Nur ein Mobiltelefon hatte davor eine so klare Botschaft ausgesandt: der Blackberry als Erkennungszeichen der Wichtigen und Vielbeschäftigten. Das iPhone präsentierte sich von Beginn weg als nonchalanter Gegenentwurf all jener, die Wichtigeres im Leben zu tun haben, als immer nur zu arbeiten. (mehr …)


Wo fahre ich ganz altmodisch analog besser?

Man muss kein unverbesserlicher Nostalgiker sein, der versessen an Büchern schnüffelt, Vinylplatten streichelt und ob des Raschelns von Zeitungspapier in Verzückung gerät, um in der heutigen digitalen Welt noch Kraftorte des Analogen zu erkennen. Sie sind da, auch für Pragmatiker nicht zu leugnen. Man findet sie indes nicht in der Welt der Dinge, wo jede Idee irgendwann von einer neueren überholt wird. Man findet sie da, wo im Ursprung kein Ding war: in der menschlichen Kommunikation. Von Facebook zu Rauchzeichen zurückzukehren wäre nostalgische Esoterik. Der interessante Schritt zurück ist jener von medialer Kommunikation zu direkter, die von Angesicht zu Angesicht stattfindet. Alte Dinge können mit neuen selten mithalten. Keine Dinge sehr wohl. (mehr …)


Was muss ich über Facebook wissen?

Neben Google ist Facebook heute wohl der wichtigste Dienst im ganzen Internet. Google ist unser Synonym für das Suchen geworden und bietet eine ganze Palette von Arbeitsinstrumenten an. Facebook ist das Abbild unserer Identität im Netz und der Ort, wo wir mit Freunden und Bekannten online verbunden sind. Wenn wir sagen, dass wir im Netz leben und arbeiten, dann sind Facebook und Google die beiden Ankerpunkte. (mehr …)


Abkürzungen, die man kennen muss

asap  —  verwendet: in E-Mails mit Anweisungen, ToDo-Listen
steht für: As soon as possible
bedeutet: Es ist mir egal, wann es dir möglich ist, ich will
es sofort. (Und in der Antwort: Ich kümmere mich sobald als möglich darum, also rechne besser nicht damit.)

fyi  —  verwendet: als Kommentar zu weitergeleiteten Informationen
steht für: For your information
bedeutet: Meine Hochstell-Taste klemmt – und überhaupt
ist mir z. K. zu deutsch.

NSFW  —  verwendet: zur Kennzeichnung von Links, Videos, E-Mail-Anhängen
steht für: Not safe for work
bedeutet: Am Arbeitsplatz nicht öffnen, könnte peinlich  werden. Privat auch nicht öffnen, ist reine Zeitverschwendung.

WTF, gerne auch WTF?!?  —  verwendet: als Kommentar zu allem Möglichen
steht für: What the fuck
bedeutet: Ich bin total gekünstelt empört.
Mir fällt kein kluger Kommentar ein, ich will mich aber wichtig machen.

# (genannt Hashtag)  —  verwendet: in Twitter-Meldungen, vermehrt auch in anderen Kurznachrichten
steht für: Schlagwort
bedeutet: Nachfolgendes Wort sei für den Archivar festgehalten, damit er die Meldung im digitalen Nirwana ablegen kann.

+1  —  verwendet: als Kürzestkommentar in Foren und Blogs
steht für: einer mehr
bedeutet: Ich schliesse mich meinem Vorredner uneingeschränkt, aber platzsparend an.

LOL  —  verwendet: als Grussformel in Kurznachrichten
steht für: Lots of love
bedeutet: Freundliche Grüsse.

LOL  —  verwendet: als Kommentar zu allem Möglichen
steht für: Laughing out loud
bedeutet: Haha.

ROFLMAO  —  verwendet: als Kommentar zu allem Möglichen
steht für: Rolling on the floor, laughing my ass off
bedeutet: Haha.

IMHO  —  verwendet: zur Einleitung oder Abrundung eines Kommentars in Foren und Blogs
steht für: In my humble opinion
bedeutet: Meine Meinung ist total wichtig, ich gebe mich aber präventiv bescheiden, falls mir jemand widerspricht.

OMG, gerne auch OMG!?!  —  verwendet: als Kommentar zu allem Möglichen
steht für: Oh my God
bedeutet: Ich bin die leicht hysterische Schwester von WTF?!?

Labatyd (sprich: La-Ba-Teid)  —  verwendet: als lakonische Bemerkung in Kurznachrichten und Foren
steht für: Life’s a bitch, and then you die
bedeutet: Ich habe die Welt verstanden. Und kann es sogar noch cool formulieren, bitch!


Wie schnell muss ich auf eine Nachricht reagieren?

Wer die Nazis besiegen kann, der sollte auch mit einem SMS fertig werden. Darum holen wir uns für diese Frage Rat bei Dwight D. Eisenhower, Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte in Europa während des Zweiten Weltkriegs und späterer Präsident der Vereinigten Staaten. Von ihm stammt das Eisenhower-Prinzip, eine bewährte Methode des Zeitmanagements. Sie wird uns weiterhelfen, wenn es zu entscheiden gilt, innert welcher Frist ein SMS, ein E-Mail, eine Chat-Nachricht beantwortet werden muss. (mehr …)


Verbindet uns die Technologie oder trennt sie uns?

Diese Geschichte muss von der Freundschaft im digitalen Zeitalter handeln. Die Freundschaft ist der Prüfstein für den digitalen Fortschritt. Macht er Freundschaften besser, ist er gut. Macht er Freundschaften schlechter, ist er schlecht. Technologie mag noch so viel Gutes hervorbringen, wenn sie die Menschen voneinander entfernt, schadet sie uns.

Das Internet ist ein Kommunikationsmedium. Freundschaften bauen auf Kommunikation auf. Dass die digitale Entwicklung unseren Freundschaften gut tut, scheint als Annahme also so verkehrt nicht. Und doch haben wir uns alle schon gefragt, was mit unseren Freundschaften im digitalen Zeitalter geschieht. Die Lustigen unter den Kulturpessimisten sagen dann: Die Leute von heute haben keine Freunde mehr, nur noch friends, diese dafür inflationär. Wenn die Kulturpessimisten statt lustig ein bisschen klug wären, würden sie sagen, die Leute von heute haben keine Freunde mehr, sie followen einander nur noch. Das wäre die stärkere Gegenüberstellung. Freilich genauso danebengegriffen. (mehr …)


Wie halte ich eine fatal fehlgeleitete Nachricht auf?

Würde Shakespeare noch leben, er fände den Stoff für seine Stücke in Situationen wie diesen. Die grossen Tragödien der digitalen Zeit beginnen mit einer Nachricht, die, anders als bei Romeo und Julia, den Empfänger rechtzeitig erreicht, allerdings den falschen.

Es braucht einen kleinen Moment der Unachtsamkeit nur, und das Unheil nimmt seinen Lauf, sprintenderweise. Da beichtet man seinem besten Freund, dass man fremdgegangen ist. Und schickt das SMS an die betrogene Ehefrau. Man lästert im Skype-Chat mit einem Kollegen über einen gemeinsamen Bekannten. Und tippt das vernichtendste Urteil ins falsche Chat-Fenster. Wo man mit besagtem Bekannten gerade einen Termin vereinbart. Oder man antwortet dem Arbeitskollegen, der die Einladung zum Firmenessen verschickt hat, dass man sich schon darauf freue, sich auf Firmenkosten die Kante zu geben und den hässlichen Hund des Chefs zu vergiften. Und erwischt die Funktion reply to all. (mehr …)


Wie kommuniziere ich effizient?

Da stehe ich, mit den Füssen im Treibsand, den Kopf in einem Orkan, in der einen Hand das Schwert, mit dem ich der Hydra Kopf um Kopf abschlage, mit der anderen spiele ich Simultanschach gegen 25 Grossmeister. Alles unter Kontrolle, alles ganz normal. So und nicht weniger dramatisch fühlt es sich bisweilen an, wenn man mit modernster Technik mit der Welt kommuniziert.

Kommunikation war nie einfach. Weil sie immer schon den tückischen Weg von Mensch zu Mensch gehen musste, und erst noch zurück. Die Wahl der richtigen Mittel dagegen, die war mal einfacher. 490 vor Christi Geburt beispielsweise. Die Perser griffen die Griechen an, diese brauchten unbedingt Verstärkung. Kein langes Überlegen nötig: Der Bote Pheidippides lief von Athen nach Sparta, um Hilfe zu holen. 246 Kilometer, zu Fuss. Effizient, weil ohne Alternative. (mehr …)


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